Weit über 7 Millionen Menschen in Deutschland sind tätowiert. Ein kulturelles Phänomen, welches sich durch alle Bevölkerungsschichten zieht und als eine Art von Tabu-Bruch nach wie vor den Touch des Exotischen in sich trägt. Die Tätowierung hat eine lange Tradition.
Wegen der vielfältigen und über den ganzen Erdball verstreuten Hinweise kann davon ausgegangen werden, dass sich die Sitte des Tätowierens bei den verschiedenen Völkern der Erde selbständig und unabhängig voneinander entwickelt hat:
Es wurden Hinweise gefunden, dass bereits 12.000 vor Christus Zeichen in die Haut geritzt wurden. In bewusst beigefügte Wunden wurde Asche gerieben, um ein Muster zu erzeugen.
Im Norden Chiles wurden 7000 Jahre alte Mumien gefunden, die Tätowierungen an Händen und Füßen aufwiesen. Warscheinlich tätowierten sich die Carni, ein keltische Stamm der österreichischen Alpen. Auch die Gletscher-Mumie Ötzi trug vor über 5000 Jahren mehrere 57 Striche und Kreuze, welche sich mit heutigen Akupunkturpunkten decken. Vielleicht Behandlungsmarkierungen, die mit Nadeln oder durch kleine Einschnitte unter die Haut gebracht worden waren. Das gleiche galt für andere Eismumien aus Russland und Ägypten. Erste großflächige Tätowierungen mytischer Tiermotive sind 2400 v.Chr. von den eisenzeitlichen Skythen, einem Reitervolk der russischen Steppe und des Kaukasus und aus der Pazyryk-Kultur im Altai (Nordasien) bekannt.
Dies scheint die häufig vertretene These zu widerlegen, dass die Sitte des Tätowierens ursprünglich aus Südwestasien stamme, sich von dort über Ägypten nach Polynesien und Australien ausgebreitet habe und schließlich nach Nord- und Südamerika weitergetragen wurde. In seiner rituellen Bedeutung ist es in Mikronesien, Polynesien, bei indigenen Bevölkerungen und z. B. auch beim japanischen Volk der Ainu und den Yakuza (Verbrechersyndikat aus Japan) verbreitet. Laut Herodian (III, 14) tätowierten sich auch die Thaker (Indien).
Das Alte Testament verbietet die Tätowierung, wohl wegen der Verbindung mit dem Atargatis-Kult. „Und einen Einschnitt wegen eines Toten sollt ihr an eurem Fleisch nicht machen; und geätzte Schrift sollt ihr an euch nicht machen. Ich bin der Herr.“ (3. Mose 19,28). Tätowierungen waren jedoch bei einigen frühchristlichen Sekten üblich.
In der Antike wurden Tattoos benutzt um griechische Sklaven oder Kriminelle zu markieren, ebenso römische Söldner oder Ausgestoßene. Im dritten Reich wurde diese Methode zur Kennzeichnung von SS-Soldaten Häftlingen aufgegriffen. Ein tätowiertes Kreuz galt ursprünglich als Stigma/Schandzeichen für Christen. Später schützte solch ein Tattoo christliche Jungfrauen vor der Verschleppung und dem Zwang in den islamischen Glauben. Kreuzritter trugen tätowierte christliche Symbole oder Bibelverse, um im Fall des Todes ein christliches Begräbnis sicherzustellen. Ein überlebter Kreuzzug wurde mit weiteren Tätowierungen gefeiert. So entstanden Pilgertätowierungen.
James Cook erreichte 1769 Neuseeland. Er hatte mit seinen Männern den ersten richtigen Kontakt zu den Maoris und ihren traditionellen Tattoos. Die Kunde der neuen Hautkunst verbreitete sich schnell in den Hafentavernen vieler Länder. Einige Seeleute ließen sich mit kleinen Tribals von Eingeborenen verzieren. Andere erlernten dieses Handwerk und entwickelten viele Motive. Mitte 19. Jahrhunderts waren 95 % der Seefahrer tätowiert.
Entbehrung, Heimweh und Tod prägten die vier bedeutungsvollsten Tattoo-Motive der Seefahrer:
GLAUBE = Kreuz
LIEBE =Herz
HOFFNUNG = Anker
GLÜCK = Grab
Die Hoffnung auf eine erfolgreichen Fahrt, zuverlässige Kameraden und wohlbehaltene Wiederkehr wird durch den Anker (endlich vor Anker) symbolisiert. Den festen Glauben an den Schutz Gottes symbolisierte ein KREUZ. Ein HERZ erinnerte an die Liebsten zu Hause. Ein tätowiertes GRAB soll Glück bringen und vor dem Schicksal des Ertrinkens, bewahren.
Es folgten viel andere bedeutungsvolle Motive. Der TOTENKOPF symbolisierte die Angst vor unsicherer, gefährlicher Zukunft. Ein ENGEL verhieß tröstende Hoffnung. Die SCHLANGE war Sinnbild prickelnder Sünde und Versuchung. Die SONNE pries das Leben. Ein DRACHE zeigte, daß der Träger bis nach China gelangt war, ein goldener Drache, dass er die Datumsgrenze überquert, eine SCHILDKRÖTE, dass er den Äquator passiert hatte. Eins der häufigsten Tattoos des 19. Jahrhunderts war das aufreizende PIN-UP-Mädchen. Die ROSE symbolisierte ein Leben voller Dornen, wie es die Schiffsbesatzungen täglich führen mußten. Der tätowierte Vogel war für viele ein gutes Omen, denn Vögel kündigten den Matrosen nahendes Land an.
Als die 18jährige Queen Victoria im Jahr 1837 ihr Amt antrat hieß es: „Es wird jedem Seemann ans Herz gehen, für eine so junge Königin zu kämpfen. Sie werden sich ihr Gesicht auf die Arme tätowieren lassen.“
Auch Frauen ließen sich tätowieren. Es war Zeichen der Emanzipation, es den Männern gleichzutun.
Doch auch sozial schwächer gestellte Schichten sind auf der Suche nach Identität gebenden Merkmalen und beginnen während der Industrialisierung sich zu tätowieren.
Maud Stevens Wagner war eine amerikanische Zirkusartistin. Sie war die erste bekannte Tätowiererin in den USA. Wikipedia (Englisch)
Schausteller fanden hier eine Lücke im Markt und tätowierten sich großflächig, fuhren durch die Länder und präsentierten ihre Körper dem Publikum. Hierbei erzählten sie (teilweise erfundene) Geschichten und Abenteuer, die sie in der fernen Welt erlebten.
Kaum zu glauben: Sissi rauchte nicht nur, sie war auch tätowiert. In einer Hafenkneipe ließ sich die Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn im ALter von 51 Jahren einen Anker auf die Schulter stechen. Ihr zweites Tattoo, ein Adler, landete mit Hilfe eines japanischen Tätwierers auf ihrem Steiß... Auch ihr Sohn Kronprinz Rudolf war tätowiert. Das Tattoo wurde zum Sinnbild von Selbstbestimmung in vielen gesellschaftliche Schichten.
Im 19. Jahrhundert wurden Tattoos Statussymbol Adliger. Zar Nikolaus II. von Russland trug einen Drachen am rechten Unterarm, Prinzessin Waldemar von Dänemark gönnte sich auch einen Anker. Queen Victoria, Vorfahrin heutiger englischen Royals, war tätowiert.
Durch die furchtbare Bedetutung, die Tattoos im Dritten Reich erlangten, dauerte es lange, bis die in den USA schon seit den 50er Jahren beliebten Körperverzierungen wieder Einzug in Deutschland und anderen europäischen Ländern erhalten.
Es etabliert sich als Zeichen der Abgrenzung in Jugend- und Subkulturen, wie die Rocker- und Motorradszene. Diesen folgen Subkulturen wie Punks, Goths, Hippies, Metaller, Raver und andere.
SAK YANT (Yantra) - Thai Tempeltattoos Yak= Tätowierung, Yant= mystische Zeichnung) werden seit Jahrhunderten in Thailand von buddhistischen Mönchen oder brahmanischen Pristern tätowiert. Es handelt sich überwiegend um geometrische Muster, aus Pali- oder Sanskritschrift bestehend, die oft ihren Ursprung im indischen Hinduismus haben, der sich in Thailand und Cambodia verbreitete.
Yantras sollen ihren Trägern magische Kräfte verleihen und Schutz vor allen erdenklichen Übeln bieten.
Hergestellt werden die Tattoos mit angespitzten Bambusstäbchen oder schwergewichtigen Metallnadeln. Die Tinte wird je nach Tempel mit weiteren "magischen" Zutaten, wie Pflanzenpulver oder Schlangenöl versetzt.
In Japan galten Tattoos ursprünglich als Merkmal von Kriminalität, da man hier Kriminelle noch im 17. Jahrhundert mit Tattoos an den Unterarmen kennzeichnete.
Aus Furcht vor Moralverfall wurde das immer beliebter werdende Kunsthandwerk verboten und wanderte in den Untergrund.
Bis heute stehen Tattoos in Japan eher in zweifelhaftem Ruf, allen voran hier Body Suit Tattoos, die von den Yakuza als Erkennungsmerkmal genutzt werden. Trotz inzwischen geschehener Legalisierung von Tattoos halten sich die Vorurteile wacker. Schau gern mal in meine Galerie mit Asiatischen Tattoos.
Die charismatischen Tribal-Tätowierungen der Maori entspringen einer Jahrtausende alten Kultur. Geprägt von mystischen Geschichten und religiösen
Überlieferungen, sind die Maori-Tattoos voller tiefer Bedeutungen. Der Ursprung der heutigen Tätowierungen liegt bei den Bewohnern von Polynesien auf den Marquesas InseIn. In der Galerie für Maori-Tattoos findest du mehr über deren Geschichte und Bedeutung.
Kundenzufriedenheit
Ein Tattoo verändert sich beim Abheilen. Linien können verschwimmen, Schatten, Farben hellen auf. Deshalb empfehle ich regulär ein Nachstechen.
Nach sechs Monaten ist das Tattoo auch in den untersten Schichten komplett abgeheilt und du siehst das endgültige Ergebnis. Solltest du noch nicht 100%ig zufrieden sein, wende dich gern noch einmal an mich, so dass wir dein Tattoo zu deiner Zufriedenheit beenden können.
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Diese Wandbemalung habe ich im Auftrag von Aktion Mensch und dem Rostocker 7 E.V. Rahmen einer caritativen Aktion für Kinder im Wing Tsun Studio in Rostock gemalt. "Speak - dont beat" ist
das Motto. Kranich, Schlange und Drachen sind unter anderen Tiere, von deren Bewegungsmustern Schaolinmönche Kampftechniken abgeleitet haben. Die Trainingsgruppen der Wing Tsung
Schüler sind nach diesen Tieren benannt. Gewalfreies Miteinander steht im Mittelpunkt der Philosophie des Wing Tsung. Zum Vergrößern
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