Die Oktoberausgabe 2016 der "PSYCHOLOGIE HEUTE" beleuchtet in ihrem Artikel "Die Tattoo - Therapie"
(S. 41 - 43 ) , welche psychologische Wirkung ein Tattoo inbezug auf Heilung emotionaler Wunden haben kann. Hier wurde unter anderem auch über meine etischen Grundagen und psychologischen Ansätze beim Tätowieren berichtet.
Auszug:
...es gebe etliche Tätowierer, die sich psychologisches Handwerkszeug für ihre Arbeit aneignen. Eine davon ist Anja Trzeczak. Die 44-jährige studierte Kunstlehrerin betreibt ein Tattoostudio in Rostock und hat mehrere therapeutische Weiterbildungen absolviert. "Mein Anspruch ist, dass Tattoos nicht destruktiv oder oberflächlich sind", erzählt Trzeczak. Gewalttätige, sexistische und politisch radikale Motive steche sie nicht, sonder nur Bilder, die positive emotionale Recourcen mobilisierten. "Welches Motiv dafür geeignet ist, hängt von jedem persönlich ab", meint sie. Auf Wunsch bindet die Rostockerin - die übrigens kein einziges Tattoo hat - den Tätowiervorgang in ein Ritual ein, meist eine Fantasiereise. Wenn wirklich tiefe Themen wie Missbrauch auftauchten, verweise sie jedoch an einen Therapeuten."
In der Oktoberausgabe der Zeitschrift "MYWAY"
(S. 62-64) wurde ich zusammen mit zwei meiner Kundinnen zum etischen Umgang und zur persönlichen Bedeutung von Tattoos für den Träger interviewt.
Und doch - verbunden mit schönen lebendigen Motiven steche ich auch gern einen Totenkopf, wenn das Gesamtbild meinen ästhetischen Vorstellungen entspricht.
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Text: Eike Birck
Fotos: Donna Kröning
Deshalb bespricht Anja Trzeczak, die vor sechs Jahren TattooRitual in Rostock eröffnet hat, das geplante Motiv und auch die Stelle, wohin es soll, ausführlich mit ihren Kunden. Gestochen wird übrigens nur nach Terminvereinbarung. Bewusst hat sich die gebürtige Mecklenburgerin, die seit über 20 Jahren Tattoos zeichnet, gegen ein Walk-in-Studio entschieden. „Ich habe eine hochsympathische Kundschaft aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen.“ Und mit der verbringt sie viele Stunden. Die längste Sitzung dauerte 10,5 Stunden. Ein Kunde war extra aus Frankfurt gekommen – für ein Coverup am Oberarm. Geplant waren acht Stunden. Es sollte so viel an „Reparatur“ wie möglich gemacht werden. Also wurde alles zur Zufriedenheit des jungen Frankfurters erledigt, auch wenn das eine Marathonsitzung bedeutete.
Es hat sich schon weit über Rostocks Grenzen hinaus herumgesprochen, dass Anja Trzeczak eine versierte “Tattoo-Doktorin“ ist. „In der Regel kommen die Menschen mit Tattoos, die alt oder
nicht mehr zeitgemäß sind. „Aus Scheiße Bonbons machen“, nennt sie das lachend. Von Trends hält sie
nicht viel. Dann ist ein Motiv schnell nichts Individuelles mehr, wenn viele damit herumlaufen. Aber letztlich ist es auch wichtig, dass der Kunde sich mit dem Motiv identifiziert. „Bei
mir kommt Ästhetik vor dem Hype“, betont die bodenständige Frau. „Manchmal sollen Namen oder auch Narben abgedeckt werden. Das ist ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit. Richtig
krasse Sachen steche ich nur, wenn es keine andere Alternative gibt. Aus einem 20 Jahre alten Tribal kann man kein filigranes Maori-Tattoo machen – oder ein zartes Mehendi-Ornament. Dünne
Linien auf schwarze Balken – das geht eigentlich nicht.“ Aber nur eigentlich. „Ich bin ja eher der Typ
geht nicht, gibt es nicht“, sagt sie über sich. „Ich versuche gern, scheinbar Unmögliches umzusetzen. Und wenn das auf den ersten Blick pechschwarz wirkende alte Tattoo eigentlich doch
nur dunkelgrau ist, kann man dann doch etwas tricksen und neue Motive mit anderen Strukturen und helleren Akzenten darübersetzen.“ Das hat die Profi-Tätowiererin, die ihre Ausbildung in
Asien gemacht hat und gern grafisch-fotorealistisch arbeitet, sich im Laufe der Zeit selbst angeeignet.
Wie schon angedeutet, kann ein Tattoo eine sehr persönliche Geschichte haben. Deshalb bietet Anja Trzeczak, die eine Therapeutenausbildung absolviert hat und als Coach aktiv war, in
besonderen Fällen an, in einem rituellen Prozess, individuelle Themen zu bearbeiten, für die das Tattoo symbolisch steht. Dabei geht es um die Arbeit mit Gefühlen, persönliche Ziele oder
Verluste, aber auch die Aktivierung und Reaktivierung positiver Fähigkeiten und innerer Stärken. Und manchmal entstehen vertrauliche Situationen auch einfach mal so. „Wenn ich während
einer Sitzung merke, dass es jemandem nicht gut geht oder jemand traurig ist, versuche ich, auf positive Weise Einfluss zu nehmen. Ich höre gut zu, erzähle auch über eigene Erfahrungen.
Oft entwickeln sich daraus richtig gute Gespräche und ich bin froh, wenn ich helfen kann oder wenn es einfach ein guter Austausch ist.“ Es gibt in der kunsthandwerklichen Arbeit am Körper
klare
Grenzen, was die erfahrene Tattoo-Doktorin nicht macht. Dazu zählen sexistische, morbide, gewaltverherrlichende, politisch extrem rechts oder links gerichtete oder schlicht eklige
Tattoos. „Ich möchte ja nicht, dass kleine Kinder in der S-Bahn beim Anblick des Motivs Angst bekommen“, unterstreicht sie ihren Anspruch an die schönen Dinge. Kopf, Hände und Hals sind
ebenfalls No-gos. Besonders stolz ist sie auf ihre Portraits, die durch gekonnte Schattierungen ungemein lebendig wirken und die ureigene Handschrift der Tätowiererin tragen. Viel Werbung
macht sie nicht. „Meist kommen Interessenten über Empfehlungen. Oder sie gucken auf meine Homepage und vereinbaren einen Termin, wenn ihnen gefällt, was sie sehen.“ Andenken aus Rostock,
wie den Warnemünder Leuchtturm, Anker, Segelschiffe, Kompass oder Kutter sticht sie selbstverständlich auch und sehr gerne. TattooRitual setzt sich wohltuend vom Mainstream ab. Hier
muss niemand cool sein, sondern darf einfach so sein, wie er oder sie ist. Fast wäre Anja Trzeczak, die schon immer gern gezeichnet und sich viel mit Bodypainting und Kinderschminken
beschäftigt hat, Lehrerin geblieben, aber dabei fehlte ihr das aktive Erschaffen und die Kreativität. Ihr Leben war und ist geprägt von ihrer Leidenschaft für die Kunst, ihrem
unabhängigen
Geist und durch den Anspruch, „dass wir uns als Menschen zu unserem schönsten Selbst entwickeln“. In ihrer Arbeit kann sie einen großen Teil davon verwirklichen. „Heute darf ich jeden Tag
Bild und Kunst umsetzen und meine Kunden damit glücklich machen.“ Ein großes Privileg. Ganz getreu ihrem Motto: Die Welt ein bisschen schöner machen.
Tattoo Ritual
Bleicherstraße 5
18055 Rostock
Tel.: +49 176 25 35 35 05
Kundenzufriedenheit
Ein Tattoo verändert sich beim Abheilen. Linien können verschwimmen, Schatten, Farben hellen auf. Deshalb empfehle ich regulär ein Nachstechen.
Nach sechs Monaten ist das Tattoo auch in den untersten Schichten komplett abgeheilt und du siehst das endgültige Ergebnis. Solltest du noch nicht 100%ig zufrieden sein, wende dich gern noch einmal an mich, so dass wir dein Tattoo zu deiner Zufriedenheit beenden können.
TATTOORITUAL unterstützt lokale Vereine und gemeinnützige Projekte
Diese Wandbemalung habe ich im Auftrag von Aktion Mensch und dem Rostocker 7 E.V. Rahmen einer caritativen Aktion für Kinder im Wing Tsun Studio in Rostock gemalt. "Speak - dont beat" ist
das Motto. Kranich, Schlange und Drachen sind unter anderen Tiere, von deren Bewegungsmustern Schaolinmönche Kampftechniken abgeleitet haben. Die Trainingsgruppen der Wing Tsung
Schüler sind nach diesen Tieren benannt. Gewalfreies Miteinander steht im Mittelpunkt der Philosophie des Wing Tsung. Zum Vergrößern
draufklicken.
Über die Hilfsorganisation "Plan" ist das Studio Pate und finanzieller Unterstützer für die Schulbildung von Liliana in Simbabwe, welche einen Fußweg zur Schule von ca 1,5 h Stunden hat .
Du kannst neben einer Kinderpatenschaft auch mit Einmalspenden Menschen in Entwicklungsländern helfen. Saatgut, Nutztiere oder Medikamente gehören zu beliebten Spenden. Bei Interesse klicke auf das LOGO
Ich unterstütze über die Hamburger "Patengemeinschaft für hungernde Kinder E.V." eine in Not geratene alleinerziehende Mutter mit vier Kindern im indischen Keralla indem ich der Familie
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